Krenzer"12 Jahre – 12 Schicksale" im Geschichtsunterricht  

3) Didaktische Hinweise Seite 14 von 14

1945 – Struthoff
 
Der Gärtner Hermann Struthoff (1894–1979) engagierte sich unter Verbot für seinen Glauben, was ihm 1936 eine Haftstrafe einbrachte, nach deren Verbüßung er willkürlich weiter festgehalten wurde. Schließlich wurde er im KZ Wewelsburg interniert. Mithäftlinge berichten, dass er sich auch dort weiter an Widerstandsaktionen, wie der Organisation einer illegalen Druckerei auf dem KZ-Gelände, beteiligte.

In Wewelsburg waren zwischen 1940 und 1945 über 300 Zeugen Jehovas inhaftiert. Beim Aufbau des Lagers waren sie die einzige Häftlingsgruppe und daher für das Lager von zentraler Bedeutung, weil ihre Verhaltensweisen die Verhältnisse in Wewelsburg in besonderer Weise prägten. Heinrich Himmler, Reichsführer der SS, wollte die Wewelsburg zu einer zentralen Kultstätte des SS-Ordens umbauen.

Mögliche Arbeitsaufgaben:

  1. Schildern Sie kurz den Lebenslauf von Hermann Struthoff.
  2. Vergleichen Sie die Altersstruktur aller KZ-Häftlinge mit denen der Zeugen Jehovas (M30).
  3. Interpretieren Sie das Wewelsburger Lagerlied (M31). Welche Probleme, welche Hoffnungen der Häftlinge spielen eine Rolle?
  4. Beschreiben Sie die Solidarität, die Zeugen Jehovas in den Konzentrationslagern praktizierten (M32). Inwiefern kann diese durch ihre Glaubensansichten erklärt werden? Diskutieren Sie, welche Rolle der Glaube der Zeugen Jehovas für die physische und psychische Bewältigung des Lageralltags spielte.
  5. Trotz ihrer Bereitschaft, anderen Gefangenen gegenüber, solidarische Hilfe zu leisten, arbeiteten die Zeugen Jehovas nicht mit dem politischen Lagerwiderstand zusammen. Erklären Sie auch diese Haltung durch ihre Glaubensansichten und beurteilen sie sie.

 

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